Geschichte der ERHOLUNG 27

Gründerjahre

Die Geschichte der Bühne „Erholung“ 27 Fürth e.V., ist ereignisreich und voll von Tradition.

Bühne „Erholung“ 27 Fürth e.V. – was für ein komischer Name für eine Theatergruppe, oder? Wir werden auch immer wieder danach gefragt und – ehrlich – gesagt, haben wir auch schon mal überlegt, ob wir uns umbenennen sollen.

Aber: die Bühne hatte 2022 eine 95 Jahre lange Tradition und damit irgendwie auch ihr Name.

Unser Gründungsname lautete aber ganz anders. Als der erste Vereinsvorsitzende Ernst Gnad und vier weitere Damen und Herren am 11.6.1927 den Theaterverein gründeten, gaben sie ihm den bedeutsam klingenden Namen: „Dramatischer Theaterverein „Erholung“ Fürth“. Da wurde der Name „Erholung“ geboren. Doch es ging es alles andere als dramatisch zu. Selbstverständlich wurde Theater gespielt, aber mangels anderer Abwechslung – es gab ja weder Fernsehen noch sonstige soziale Medien, traf man sich noch ganz real. Das „miteinander sein“ war in den ersten Jahren wichtiger als das miteinander spielen, also war der Probenbesuch eine Erholung.

Dennoch feierten bald die ersten Stücke des jungen Theatervereins im Fürther Weißengarten Premiere. Mit „Die Lieder des Musikanten“, „Willys Frau“ und „Bajazzo, das Spiel ist aus“ hatte die „Erholung“ bald eine veritable Fangemeinde.

Auch musikalisch war viel geboten und 1933 wurde sogar eine eigene Musikabteilung gegründet, die mit ihren Künsten die Theaterabende begleitete.

1939 setzte der Krieg dem ganzen ein jähes Ende. Schon vorher war die Theatergruppe „gleichgeschaltet“ worden und durfte nur noch vorher abgesegnete Stücke aufführen.

Das Wirtschaftswunder bei der „Erholung“

Erst 1950 war wieder „Erholung“ angesagt. Drei Jahre später wurde Rudolph Roth erster Vorstand, er sollte über 23 Jahre die Geschicke des Vereins leiten und seinen Erfolg weiter ausbauen.

Beim Kirchweihumzug 1952 stellte der Verein zum ersten Mal die Begrüßungsgruppe, die dem Bürgermeister das Erntedankbrot überreicht und den Prolog verliest. Diese ehrenvolle Aufgabe übernehmen wir seitdem jedes Jahr. 40 Jahre lang mit Hellmut Hoffmann, 24 Jahre mit Kurt Albert und ab da unser jetztiger Vorstand, Klaus Hoffmann.

Auch beim Theater machte das Wirtschaftswunder nicht halt. Bald musste mit dem Kolpingsaal in der Fürther Südstadt ein größerer Aufführungsort gesucht werden, so beliebt waren die Aufführungen des Vereins. Auf dem Spielplan standen Stücke wie „Der wahre Jakob“, „Der doppelte Moritz“ und das damals top-aktuelle und bis heute oft gespielte Stück „Die spanische Fliege“.

Ende der 50er Jahre kamen dann unser langjähriger Vorsitzender Hellmut Hoffmann und seine Frau Elisabeth zur Bühne und sie brachten neuen Schwung mit, der auch zu einem neuen Vereinsnamen führte. 1961 erkannte man, dass das Wort „dramatisch“ nicht so ganz zum Verein und seinem Repertoire passt. Ab sofort hieß der Verein „Volksspielbühne „Erholung“ Fürth e.V. gegr. 1927“.

Schon damals war man zu Recht auf das Gründungsjahr 1927 stolz und so ist es bis heute. Immerhin ist die Bühne „Erholung“ der älteste Theaterverein Fürths und Frankens!
Auch das Wort „Erholung“ blieb bewusst im Namen – denn unsere Zuschauer sollen bei uns ein kleines Stückchen Erholung bekommen. Mit guten und unterhaltsamen Komödien, spannenden Krimis und humorvollen Sketchabenden.

Wechselnde Spielorte und turbulente Zeiten

Das Stadttheater Fürth war ein häufiger Spielort der Bühne und das Berolzheimerianum war viele Jahre unsere Hausbühne. Letztendlich mussten wir der Comödie Fürth weichen. Mit der Möglichkeit im „Kulturforum Schlachthof“ ein eigenes kleines Theater aufzubauen ging in den 90er Jahren ein großer Traum in Erfüllung. In Mühevoller Arbeit und Einsatz des Vereinsvermögens, renovierte der Verein in Eigenleistung die Räume und eröffnete Ende der 90er Jahre die eigene Studiobühne. Zusätzlich zu den jährlichen zwei Inszenierungen fand hier ein regelmäßiges Abendprogramm statt.

Ein Traum, der leider bald wieder platzte. Das Kulturforum wurde renoviert und bei den Neuplanungen wurde die Bühne „Erholung“ und ihre erfolgreiche Studiobühne einfach „irgendwie vergessen“. Ein kleiner Amateurtheaterverein passte einfach nicht in das Konzept gewisser Leute. Zwei kleine Räume unter dem Dach wurden uns als Vereinsheim und Probenraum zugewiesen und auch dafür flatterte Ende 2011 die Kündigung ins Haus.

Das bekannte Tassilo Theater und das Mühlentheater, beide geleitet von Gert Fischer war dann viele Jahre eine feste Spielstätte für uns.

Bis zur Schließung des „Grünen Baums“ in der Gustavstraße konnten wir dort als Untermieter proben und auftreten, seitdem sind wir heimatlos und tingeln mit unseren Stücken in der Region.

Wir lassen uns nicht unterkriegen

Doch alle diese Widrigkeiten haben unsere Theaterfreude nicht gebremst. Jedes Jahr kommen zwei Stücke auf die Bühne. Im Bikul können wir proben und spielen, gleichzeitig tingeln wir von Bühne zu Bühne und suchen ständig neue Auftrittsmöglichkeiten. So ein „Tourentheater“ ist anstrengend und verlangt viel Engagement und Kraft, dafür möchten wir uns bei unseren Spielern und Mitgliedern und vor allem bei Ihnen, unserem treuen Publikum bedanken.

Wir bedanken uns bei unseren Freunden und Unterstützern

Bund Deutscher Amateurtheater – BDAT –    Verband bayerischer Amateurtheater – VBAT –    Arbeitsgemeinschaft Mundarttheater Franken -ARGE –

Marion und Hermann -per Scenario –    Sparkasse Fürth Marketing  Sparkasse Fürth